Mit einem bekannten Trainergesicht zurück zu alten Erfolgen

Die Covid19-Krise beendete mit einem Schlag die aktuelle Saison im Österreichischen Volleyball. Mit den Lockerungen beginnen nun wieder die ersten Planungen für das neue Jahr in der DenizBank Volley League Men und damit auch für die Verantwortlichen des VCA Amstetten Niederösterreich. Sportdirektor Michael Henschke gibt im folgenden Interview einen kurzen Überblick über den aktuellen Status und wie die Mostviertler mit einem alten und bekannten Trainergesicht wieder an die alten Erfolge anschließen wollen.

Wie hat der VCA die vorzeitige Beendigung der Österreichischen Volleyballliga miterlebt?

Michael Henschke: „Wie alle Vereine hatten wir große Probleme, all unsere internationalen Spieler in ihre Heimatländer zurückzubringen. Das ist uns zum größten Teil gelungen, aber mit dem Kanadier Leo Schober und dem Brasilianer Franco Drago sitzen nach wie vor zwei Legionäre in Amstetten fest. Diese Situation ist extrem schwierig für beide. Wir versuchen alles, im Rahmen unserer Möglichkeiten, um ihnen das Leben in Amstetten so angenehm wie möglich zu machen. Aufgrund der immer noch herrschenden Krise ist das nicht einfach.“

Kann man die Folgen der Corona-Krise beim VCA schon skizzieren?

MH: „Wie viele andere Vereine, wurden wir hart getroffen und müssen große finanzielle Einbußen verkraften. Etwa dadurch, dass Events wie die möglichen Finalspiele der Linzer Frauen sowie das niederösterreichische Cupfinale als auch zwei Nachwuchsstaatsmeisterschaften, die wir veranstaltet hätten, abgesagt werden mussten. Wir haben aber schon in der Vergangenheit mehrmals erfolgreich beweisen, dass wir solche Krisen meistern können und gestärkt daraus hervorgehen.“

Wann kann wieder ein Trainingsbetrieb aufgenommen werden?

MH: „Sobald es möglich ist, werden wir wieder trainieren. Vor allem unsere jungen Spieler aus der Region brennen auf den Trainingsbetrieb. Es wird auch Zeit, dass sie ihre Gärten, die sie teilweise mit Netzkonstruktionen als ‚Trainingsplätze‘ umgestaltet haben, nun verlassen und in ein professionelles System zurückkehren.“

Wie sehen die Planungen für die Saison 2020/21 aus?

MH: „Die Situation ist nicht nur für den Volleyballsport nicht einfach, der gesamte Leistungssport in Österreich steht derzeit auf sehr wackeligen Beinen. Die Gespräche mit dem Verband und der Liga sind im Laufen und so wie es aussieht, haben derzeit neun Teams für die nächste Saison gemeldet. Wir hoffen, dass es dann pünktlich im Oktober beginnt.“

In den letzten Jahren gab es viel Rotation am Trainerstuhl des VCA. Haben sie schon einen neuen Coach für das anstehende Ligajahr?

MH: „Dieser Punkt ist abgehakt und das freut uns besonders. Igor Simuncic kehrt zurück nach Amstetten, ein Trainer mit erfolgreicher Geschichte beim VCA. Er war von 2016 bis 2018 bei uns und wir gewannen zwei Cuptitel und wurden einmal Ligadritter. Eine erfolgreiche Zeit, in dem wir zwei Jahre im Cup ungeschlagen blieben und viele der damaligen Spieler wurden wichtige Stützen für das Nationalteam. Wir haben ihn nun wieder zurückgeholt und ich bin mir sicher, dass er den VCA in den nächsten Jahren zurück in die Erfolgsspur wird führen können.“

Kehren Sie mit dem alten Trainer auch wieder zu den alten Wurzeln zurück, weniger Legionäre, mehr Österreicher im Kader?

MH: „Wir sind ja nie von diesem Weg abgekommen. Es war nur extrem schwierig in den letzten Jahren starke heimische Spieler zu verpflichten. Mein absoluter Wunsch wäre, zumindest drei Viertel des Kaders mit Österreichern zu besetzen und da sind wir auf einem guten Weg. Außerdem werden wir wieder einige Spieler aus unserem Nachwuchs an die höchste Liga im heimischen Sport heranführen.“